TAG 5 + 6   -   13. + 14.2.  

SEETAGE KURS SÜDGEORIEN

Der Weg nach Südgeorgien führt über eines der rauesten Meere der Welt - daher die Begriffe roaring fourties, furious fifties und screaming sixties. Wir haben "nur" Beaufort 5/6 und es rollt.

Wir werden den ganzen Tag gefüttert: Frühstück, Vortrag der Geologin, Süppchen, Mittagessen, Vortrag der Biologin, Kaffeestunde, Vortrag des Experten für Wirtschaftsgeschichte, Abendessen, dann haben wir frei bis es morgen früh weitergeht. Glücklicherweise kann man die Vorträge auch in der Kabine auf dem Fernseher verfolgen, wenn man möchte. Hin und wieder muss man sich auch der Frisur und anderen wichtigen Sachen widmen.

Wir geniessen das Frühstück und freuen uns auf einen "ereignislosen" Tag, da kommt eine Durchsage von der Brücke: "Eisberge voraus!" Endlich, wir dachten schon, hier gibt es keine Eisberge. Also ziehen wir hurtig alles an was wärmt und machen uns auf den Weg nach draussen. Kurz bevor die Finger an der Kamera festgefroren sind, gehe ich wieder hinein. Egal, bald gibt es die Boullion, die taut mich wieder auf.

Gleich nach einem Vortrag des Biologen über Seevögel im Süd-Atlantik wird in der Nähe der Shag Rocks die Sichtung des Blas etlicher Wale gemeldet. Kapitän Gerke manövriert uns näher heran. Währenddessen kleiden wir uns wieder in unsere warme Kleidung. Die Biologen schätzen, daß es 80-100 Finnwale sind, die sich hier unter Begleitung eines Schwarmes Seevögel über einen offensichtlich schmackhaften Krillschwarm hermachen. Der Bordfotograf hat fantastische Bilder gemacht, die ich hier nicht zeigen darf. Meine Fotos fallen weniger scharf und deutlich aus, so daß die Fantasie des Betrachters gefagt ist.

Nachmittags erhalten wir noch Kenntnis der 10 Regeln, die für die IAATO Reiseveranstalter verbindlich sind. Besonders streng ist Süd-Georgien. Unter Anderem dürfen keine Samen etc. an Land gebracht werden, deshalb prüfen die Lektoren in der Explorer Lounge unsere Kleidung und Ausrüstung für den Landgang. Insbesondere die Klettverschlüsse werden angesehen, ggf. kommt ein Staubsauger zum Einsatz. Mit unseren Gummistiefeln gehen wir ohnehin vor und nach jedem Landgang durch eine Desinfektionswanne an Bord. Die Gummistiefel sowie die Zodiac-Schwimmweste werden in einem Raum am Side Gateauf dem Amundsen Deck  gelagert.

Anschließend hören wir von Arne Kertelhein auf gewohnt amüsante Weise einen Bericht über das Leben - und Sterben - Sir Ernest Shackletons.


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