TAG 7, 8 UND  9   -  15.-17.2.15  
SÜDGEORGIEN

Oh je, mal wieder bei einem Vortrag auf dem Bett eingenickt ...  Aber etwas weiss ich doch.

Die Hauptinsel ist 160km lang und bis zu 30km breit. Elf Berge sind über 2000m hoch. Auf Südgeorgien leben 4 englische Regierungsbeamte (das sind die, die aufpassen, dass unsere Klettverschlüsse sauber sind wenn wir an Land gehen, siehe gestern), Seeelefanten und Seebären, es ist Brutgebiet für ca. 400.000 Königspinguine und 5.000.000 Goldschopfpinguine.

... und natürlich ist Südgeorgien Shackleton-Land: Nachdem 1916 sein Schiff, die Endurance, im Weddell-Meer vom Packeis zerdrückt wurde und er sich mit seiner Mannschaft nach monatelanger Drift auf Elephant Island gerettet hatte, ist er mit einem der Rettungsboote der Endurance mit 5 Matrosen nach Südgeorgien gesegelt, um Hilfe zu holen. Da er an der Westküste anlandete, musste er die Berge überqueren. Er hat alle seine Leute retten können. Fünf Jahre später starb er auf Südgeorgien und wurde dort beerdigt. 

 

Position: Länge 35°54'W, Breite 54°32'S

Wasser: 4°, Luft: 7°, Wind SW 5/6


TAG 7   -   15.2.15   SÜDGEORGIEN

SALISBURY PLAIN, PRINCE OLAV HARBOUR, FORTUNA BAY


15.2.15    Südgeorgien - Salisbury Plain

Das Unwetter, dem wir auf den Falklands davongefahren sind, verfolgt uns. Planänderung wegen des Seegangs, die Wellenhöhe wird mit 11-12m vorhergesagt, die Anlandung in Grytviken ist verschoben. Frühmorgens erreichen wir die Bay of Isles und die Hanseatic sucht sich einen geschützten Ankerplatz. Die Ausbootung beginnt um 6 Uhr.

Der Geruch weht uns bereits im Zodiac entgegen und es ist ein unglaubliches Geschnatter (oder wie sagt man?). An Land werden wir von den Eindrücken förmlich erschlagen!   Direkt am Strand sind unglaublich viele Königspinguine und Seebären (Pelzrobben). Sie watscheln um uns herum, schauen mal neugierig herüber, widmen sich aber auch intensiv ihrer morgendlichen Körperpflege. Als wir die Blicke in die Ferne schweifen lassen, sehen wir tausende von Pinguinen in der Ferne. Es ist die zweitgrößte Kolonie in Südgeorgien. Die Pinguine haben keine Angst vor uns Rotjacken. Da sie an Land keine Feinde haben, kennen sie keinen Fluchtinstinkt. Wir Rotjacken haben unsere Regeln von den Lektoren mitbekommen: mindestens 5m Abstand zu den Pinguinen, 15m zu den Seebären und nie den Weg zum Wasser abschneiden. So weit so gut, aber niemand hat den Pinguinen Vorschriften gemacht und so wissen sie nicht, daß sie sich uns nicht nähern dürfen. Wenn man sich also ganz still in den Sand setzt, kommen sie und schauen auf der anderen Seite in die Kamera ... 

Sollte ich einen Pinguin zweimal fotografiert haben, bitte ich um Verzeihung, es war etwas unübersichtlich ...   

... jetzt gibt es erst einmal Frühstück.


15.2.15    Südgeorgien - Prince Olav Harbour

Während wir frühstücken, fährt die Hanseatic zur Possession Bay. Hier werden die Zodiacs erneut zu Wasser gelassen und wir werden an der verlassenen norwegischen Walfangbasis Prince Olav Harbour, die von 1917-34 in Betrieb war, vorbeigefahren. Das Zodiac fährt durch dichten Kelpwald (groß wachsende Braunalgen) in die Elephant Lagoon, wo wir  viele Seebären sehen. Unterwegs werden wir von ihnen im Zodiac bestaunt.


15.2.15    Südgeorgien - Fortuna Bay

Nachmittags ereichen wir Fortuna Bay, wo wir wieder an Land gehen. Wenn wir dachten, Salisbury Plain sei nicht zu toppen, so haben wir uns geirrt. Zu den unglaublich vielen Königspinguinen, von denen einige noch ihr braunes Kinderkleid anhaben, gesellen sich hier nicht nur Seebären (Achtung, Abstand! Sie haben Junge und sind außerdem sehr schnell.) sondern auch Seeelefanten. Diese Jugendlichen haben sich hier zum Häuten niedergelassen. Sie sind noch nicht ausgewachsen, wiegen erst 3 Tonnen, die vierte Tonne fehlt noch. Zum Glück sind sie ausreichend damit beschäftigt, zu wachsen, so daß sich die Fleischberge nicht bewegen. Sie riskieren nur hin und wieder ein Auge für uns.

Wir machen uns auf den Weg zur Brutkolonie der Pinguine, die ca. 1,5km entfernt liegt. dabei passieren wir Kolonien von Seebären, die ziemlich aufdringlich um uns herumhüpfen, was Carine nicht so gern hat. Steine gegeneinander zu klopfen hilft nur bedingt. Also treten wir den Rückzug an. 


 

 

... und weil wir heute vom Strand keinen Pinguin mitnehmen durften,  bekommen wir vor dem Abendessen jeder einen Marzipan-Pinguin vom Küchenchef überreicht

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