SÜD SHETLAND INSELN

Die Südlichen Shetlandinseln bestehen aus einer Gruppe von elf größeren und mehreren kleinen Inseln, die sich über 500 Kilometer in nordöstlich-südwestlicher Richtung erstrecken. Die Inseln sind von dem antarktischen Kontinent durch die Bransfieldstraße, eine 150 Kilometer breite Meeresstraße getrennt. Sie sind kontinentalen Ursprungs und zu ihnen gehören einige aktive und erloschene Vulkane. 80 Prozent der Landmasse ist vergletschert, die höchsten Erhebungen sind 2000m hoch.

Position: Länge59°52'W, Breite 62°42'S

Wasser 1°, Luft 3°, Wind SSW 2/3


TAG 14 - 22.2.15    SÜD SHETLANDS

HALF MOON ISLAND, DECEPTION ISLAND


22.2.15    Half Moon Island

Leider ist es heute bedeckt und windig. Morgens wollen wir Half Moon Island, das ca. 120 km von der Antarktischen Halbinsel entfernt liegt, besichtigen. Es handelt sich um den Kraterrand eines ehemaligen Vulkans. Auf den Klippen  gibt es eine Kolonie von Zügelpinguinen, deren Nachwuchs bereits nahezu ausgewachsen ist. Wir machen einen kleinen Spaziergang über die teils schnee- und eisbedeckte sichelförmige Insel und versuchen, so früh am Morgen, die schlafenden Robben nicht zu wecken.

Die Argentinier betreiben auf dieser Insel die Station Cámara mit militärischen Personal. Das erklärt auch die Anwesenheit eines Versorgungsschiffes Schiffes in der Bucht.

Position: 59°52'W, 62°42'S

Wasser: 1°, Luft 3°, Wind SSW 2/3


Da die Ausbootung in der Whalers Bay erst für 14.30 Uhr geplant ist, haben wir noch Zeit für einen Vortrag unserer Geologin Heike Fries über Vulkanismus in der Antarktis. Es ist besser, sich zu informieren, denn heute Nachmittag werden wir in den  Krater eines als aktiv eingestuften Vukans hineinfahren.


22.2.15   Deception Island / Whalers Bay, Telephone Bay

Bei Deception Island handelt es sich um eine hufeisenförmige Insel, 13 x 14 km gross, in der Bransfieldstraße, 16 km südlich von Livingston Island. Es ist ein eingebrochener Vulkan, der ringförmige Rest einer Caldera. Wir fahren durch "Neptuns Blasebalg", eine weniger als 400 m breite Meerenge und gelangen in den inneren Kratersee, Port Foster.  An der Westseite liegt das Wrack des Walfangschiffes Southern Hunter, das dort 1956 auf Grund lief. Es gibt mitten in der Einfahrt eine nur 2,5 m unter der Wasserlinie liegende Untiefe namens "Ravn Rock", die die Passage halbiert. Durch vulkanische Aktivität liegt die Wassertemperatur in Port Foster bei etwa 10 °C. Am Rande des Kratersees gibt es heiße Quellen, Fumarolen und Heißwasserlagunen. Der Kratersee ist an der tiefsten Stelle 175m tief. Die letzten Vulkanausbrüche waren Ende der 1960 Jahre.

Die Vergnügungssüchtigen unter uns gehen hier baden. Aber mich kann nicht einmal die Urkunde hierfür reizen, obwohl für kuschelige Badetücher sowie sofortige Rückfahrt zum Schiff gesorgt wird.


Wenn ich nicht so faul gewesen wären, hätte ich noch ein drittes Mal an Land gehen können ...

MS Hanseatic fährt noch etwas tiefer in die Bucht hinein, bis Telefone Bay. Vor meinem geistigen Auge sah ich eine rote Telefonzelle am Strand stehen, aber der Name kommt von einem norwegischen Lastdampfer namens SS Telefon, der 1908 auf ein Riff vor King George Island lief.


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